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Drei intensive Tage in Venedig

  • Autorenbild: Torsten Strom
    Torsten Strom
  • 19. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Mai

Die 19. Internationale Architekturausstellung der Biennale di Venezia 2025 war diesmal mein Ziel in der Lagunenstadt.


Der Amerikanische Pavillon symobilsiert hier sehr schön die Bedeutung der Natur beim Planen und Bauen von Gebäuden
Architektur ist heute ohne Natur kaum denkbar

Da ich mich beruflich unter anderem mit Architekturfotografie beschäftige, nahm ich mir auch dieses Jahr wieder die Zeit, nach Venedig zu reisen um mir die Biennale vom 9. bis 11. Mai etwas genauer anzuschauen.


Offiziell läuft sie vom 10. Mai bis 23. November 2025 und steht unter dem Leitthema „Intelligens. Natural. Artificial. Collective“.

Sie thematisiert in diesem Jahr also die Rolle der Architektur im Kontext ökologischer, technologischer und sozialer Herausforderungen.


Was soll es in Venedig zu fotografieren geben? 


In erster Linie ging es mir natürlich um Fotos von der Biennale und aus Venedig selbst.


Der Marcusplatz mit dem Campanile - Das Markenzeichen von Venedig vom Canale Grande aus gesehen
Der Marcusplatz mit dem Campanile - Das Markenzeichen von Venedig

Erst einmal gibt es eine inhaltliche Zusammenfassung, bei der mir in Teilen ChatGPT geholfen hat. Sonst hätte ich wohl mehr als 3 Wochen benötigt, um alles zu erfassen und auszuwerten. Ich hoffe, Du hast dafür Verständnis.


Hier in kurzen Anstrichen zum Inhalt der Biennale:


Kernthema: Intelligenz in all ihren Facetten

  • Natural Intelligence - Wie können Bauweisen und Materialien von Ökosystemen lernen? Traditionelle Handwerkstechniken und biologisch abbaubare Werkstoffe stehen hier im Fokus

  • Artificial Intelligence - Rolle von Robotik, algorithmischem Entwurf und digitaler Rekonstruktion in der Architektur. Installationen und Experimente hinterfragen unsere Abhängigkeit von Maschinen.

  • Collective Intelligence - Gemeinschaftliches Planen und informelle Baupraktiken aus aller Welt. Offene Beteiligungsformate („Space for Ideas“) erweitern erstmals den Kreis der Aussteller.


🏛️ Highlights ausgewählter nationaler Pavillons


🇧🇪 Belgien – „Building Biospheres“

Ein lebender Mikrowald, der mit Sensoren ausgestattet ist zeigt, wie Pflanzen das Klima regulieren können. 


🇺🇸 USA – „Porch: An Architecture of Generosity“

Die amerikanische Veranda als Ort der Gemeinschaft, mit Beiträgen von über 50 Designern und Quilts von Gee's Bend-Künstlerinnen wird hier thematisiert.


🇮🇸 Island – „Lavaforming“

Die Nutzung von Lava als Baumaterial in einer postkarbonen Zukunft wird hier dargestellt.


🇩🇪 Deutschland – „Stresstest“

Der deutsche Pavillon konfrontiert Besucher mit extremen Temperaturen, um die Auswirkungen des Klimawandels physisch erfahrbar zu machen. 


Der deutsche Pavillon – erbaut in den 1930er Jahren
Der Pavillon von Deutschland
Sehr plastische Darstellung der durchschnittlichen Lufttemperatur in Europa. Deutlich zu erkennen sind die überhitzten Städte in rot.
Sehr plastische Darstellung der durchschnittlichen Lufttemperatur in Europa. Deutlich zu erkennen sind die überhitzten Städte in rot.
In einem überhitztem Raum wurden die Besucher mit Infrarotkameras auf einer Leinwand dargestellt.
In einem überhitztem Raum wurden die Besucher mit Infrarotkameras auf einer Leinwand dargestellt. Ich bin eindeutig zu erkennen ;-)

Die Hauptausstellung im Arsenale


Neben den Länderausstellungen gibt es im Arsenale die Hausptausstellung und widmet sich der drängenden Frage, wie Architektur und Städtebau auf den unumkehrbaren Klimawandel reagieren können. Visuell dominiert eine dystopische, oft sci-fi-hafte Ästhetik: Roboterarme, KI-gestützte Prototypen und sensor­­gesteuerte Installationen lassen die Besucher in eine mögliche Zukunft eintauchen, in der der Mensch als „planetarer Parasit“ auftritt. Traditionelle Ausstellungsmodi weichen experimentellen Formaten, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern und durchaus verstörend wirken.

Kritiker bemängeln allerdings, dass die Fülle an Exponaten im Arsenale zwar beeindruckt, inhaltlich aber oft beiläufig bleibt. Viele Projekte beschränken sich auf symbolische Gesten oder ästhetische Effekte, ohne klare Handlungs­anleitungen für reale Herausforderungen zu formulieren. Die Ausstellung wirkt so stellenweise wie eine „Flut von Exponaten“, die kaum kritische Tiefe erreicht (siehe Espazium).


Gleich im Eingangsbereich empfängt eine Installation aus Klimaanlagen die Besucher
Gleich im Eingangsbereich empfängt eine Installation aus Klimaanlagen die Besucher

Insgesamt präsentiert das Arsenale eine Architektur-Biennale im Zeichen der Anpassung, die vor allem zum Nachdenken anregen will: Weniger eine Blaupause für Lösungen als vielmehr ein Kaleidoskop möglicher Strategien und Fragen an unsere gemeinsame Zukunft.


Zusammengefasst: Die Biennale Architettura 2025 verbindet technologische Innovation, ökologische Verantwortung und gesellschaftliches Engagement. Sie zeigt, wie Architektur als intelligentes, adaptives System gestaltet werden kann, das auf Herausforderungen wie Klimawandel und soziale Ungleichheit reagiert und zugleich neue Formen der Gemeinschaft ermöglicht.


Intelligens. Natural. Artificial. Collective. – Das Motto der diesjährigen Biennale Architettura 2025 in Venedig

Unter nachfolgendem Link findest Du nun endlich meine eigenen fotografischen Perspektiven zur Biennale und natürlich auch von Venedig selbst.



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